04.06.2020

Geschäftsreisen mit der Bahn in Zeiten von Corona: Was muss ich jetzt beachten?

Überfüllte Züge, Stehplätze in den Gängen und kaum Abstand zu anderen Fahrgästen – was vor Corona oft der Alltag vieler Geschäftsreisender war, ist in Zeiten von Kontaktbeschränkungen und Sicherheitsabstand nun eine echte Herausforderung. Doch keine Sorge: Dank umfassender Sicherheitsmaßnahmen der Deutschen Bahn (DB) kann man wieder sicher zum nächsten Meeting nach Frankfurt, Berlin oder Hamburg fahren. Was die Konzepte genau beinhalten und was es bei Geschäftsreisen mit der Bahn jetzt zu beachten gibt, haben wir kompakt zusammengestellt.

DB-App warnt vor vollen Zügen

Volle Züge? Die neue Auslastungsanzeige der Deutschen Bahn zeigt bereits bei Buchung der Bahnfahrt an, sobald ein ICE, IC- und EC-Zug über Vorabbuchungen zu mehr als 50 Prozent ausgelastet ist (in der Regel ab 28 Tage vor dem Abfahrtstag). So können vor allem Geschäftsreisende besser planen und auf eine andere Verbindung ausweichen. Die Auslastung wird in mehreren Stufen in Form von Piktogrammen angezeigt, bei Stufe zwei (oranges Symbol) sollte ein Sitzplatz reserviert werden.

Unser Tipp: Um nicht gestresst beim Businessmeeting anzukommen – am besten frühzeitig buchen! Denn mit Corona ist die Zahl der Reservierungen nach wie vor begrenzt. Bei Zügen mit voraussichtlich sehr hoher Auslastung kann der Ticket-Verkauf aus Sicherheitsgründen ausgesetzt werden.

Mehr Züge auf innerdeutschen Strecken

Auf den stark frequentierten ICE-Städteverbindungen München-Dortmund via Nürnberg, Frankfurt am Main und Köln, München-Dortmund via Stuttgart und Köln sowie Basel-Dortmund via Karlsruhe und Köln setzt die Bahn seit dem Pfingstwochenende eine Doppeltraktion (zwei Züge gekoppelt) ein. Damit ist die Anzahl der Sitzplätze verdoppelt und die Menge an Fahrgästen auf stark nachgefragten Inlandsstrecken etwas entzerrt. Auch die ICE Sprinter-Züge zwischen Berlin und München werden seit Juni wieder verstärkt eingesetzt.

Sind auch Geschäftsreisen ins Ausland wieder möglich?

Seit Juni erreicht man auch in den Nachbarländern wieder wichtige Geschäftsreiseziele wie Amsterdam, Brüssel, Kopenhagen, Paris und Prag. Zugverbindungen nach Österreich und in die Schweiz laufen ab sofort wieder nahezu im Normalbetrieb.

Welche Hygienemaßnahmen gelten an Bahnhöhen?

Die Deutsche Bahn hat in den Reisezentren und Bahnhöfen Plexiglasscheiben installiert. Türgriffe und Bediensysteme an Fahrkarten- und Snackautomaten werden häufiger gereinigt. Am Frankfurter Hauptbahnhof werden Handläufe an Rolltreppen mit einer speziellen UV-C-Lichtbestrahlung  desinfiziert. Neue Wegeleitsysteme, Markierungen am Boden und Absperrbänder weisen zudem auf den nötigen Mindestabstand hin.

Unser Tipp: Das Zugticket für die Geschäftsreise vorab online oder mobil über die DB-App zu buchen, war für viele Geschäftsreisende schon vor Corona Standard. Dies empfiehlt sich jetzt auch bei kurzfristigen oder flexiblen Bahnfahrten über die DB-Navigator-App, um Kontakt in den Bahnhöfen so weit es geht zu vermeiden. Wer gerade kein eigenes Desinfektionsmittel zur Hand hat, kann sich an den 20 großen Bahnhöfen (z.B. München, Hamburg, Berlin, Köln, Frankfurt) in den Waschräumen kostenlos die Hände waschen. Außerdem stehen an insgesamt 180 Bahnhöfen Desinfektionsmittelspender zur freien Verfügung bereit.

Welche Hygienemaßnahmen gelten in Zügen?

Neben einer stationären Reinigung an Bahnhöfen findet alle zwei Stunden während der Fahrt eine mobile Reinigung statt. Die Deutsche Bahn setzt dafür bis Juli doppelt so viele  Mitarbeiter ein, im August soll die Anzahl der „Unterwegsreiniger“ dann nochmals um 100 Personen erhöht werden. Regionalzüge werden im Durchschnitt drei Mal pro Tag gesäubert, Linien mit einem hohen Fahrgastaufkommen auch häufiger. Mehrmals täglich werden die Bordtoiletten sowie die Kontaktflächen – wie Türdrücker, Griffe und Haltestangen – desinfiziert.

Alle Mitarbeiter im Zug tragen eine Mund-Nasen-Bedeckung, sind mit Desinfektionsmitteln ausgestattet und achten darauf, dass Seifen- und Desinfektionsspender an Bord aufgefüllt sind. Die Zugbegleiter kontrollieren das Ticket nur noch auf Sicht mit genügend Abstand.

Unser Tipp: Wer den Kontakt gänzlich vermeiden möchte, kann die Fahrkartenkontrolle ganz einfach mithilfe des Komfort Check-in selbst durchführen. Als Fahrgast bestätigt man eigenständig, dass man ein gültiges Ticket und seinen Sitzplatz erreicht hat. In den Bordbistros stehen weiterhin warme und kalte Speisen in Einwegverpackungen sowie Getränke zum Mitnehmen zur Verfügung. Am besten bezahlt man kontaktlos mit EC- und Kreditkarte mit NFC-Chip oder über das Smartphone.

Wie kann man sich bei Bahnfahren vor Corona schützen?

Auch in den Fern- und Regionalverkehrszügen der Deutschen Bahn ist das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes Pflicht. Besonders wichtig ist nach wie vor regelmäßiges und gründliches Händewaschen von mindestens 20 Sekunden – unbedingt auch vor Fahrtantritt. Da man Oberflächen unvermeidlich berühren muss, ist es sinnvoll immer selbst Desinfektionsmittel dabei zu haben.

Unser Tipp: Damit für mitreisende Fahrgäste genug Sicherheitsabstand beim Ein- und Aussteigen bleibt, sollte man die Gänge in den Zügen bei Einfahrt in den Bahnhof freihalten. Auch am Bahnsteig gilt: bestmöglich Abstand halten, sich gleichmäßig am Gleis verteilen und alle Türen zum Einstieg benutzen. Und wenn sich alle an die Hygieneregeln halten, kommt jeder bei der nächsten Dienstreise sicher ans Ziel.


Teile mit uns deine Erfahrungen.

* Pflichtfelder