09.03.2020

Vorbereitungen für die Expat-Zeit – wenn der Job ins Ausland führt

Arbeiten im Ausland – für viele Expats ist das ein willkommenes Abenteuer. Zusätzlich kann es einen Aufstieg auf der Karriereleiter bedeuten. Da mehr als 2/3 aller Expats für zwei Jahre oder länger ins Ausland gehen*, sollte eine Entsendung ins Ausland gut überlegt und geplant sein, vor allem wenn die Familie mitkommt. Tipps für die Expat Vorbereitung:

Kosten, Sprache und Kultur – so bereitest du dich vor

  • Aufgaben im Ausland: Die fachlichen Aspekte ergeben sich mit dem Vorgesetzten meist zuerst: Welche Aufgaben und Verantwortungsbereiche übernehme ich im neuen Job? Was wird von mir erwartetet?
  • Wer übernimmt welche Kosten: Neben der Zielsetzung ist es wichtig mit dem Arbeitgeber über Kosten (Miete, Umzug etc.) oder Zusatzleistungen zu sprechen und abzuklären, welche übernommen werden.
  • Sprache: Sprache verbindet und so fällt nicht nur der Zugang zu künftigen Kollegen, sondern auch zu Land und Leute in der Eingewöhnungsphase leichter. Wenn du die Sprache deiner neuen Heimat noch nicht beherrschst, empfiehlt es sich vor der Abreise einen Sprachkurs zu belegen.
  • Kultur: Auch sollten sich Expats über die Gepflogenheiten und Kultur des Landes schlau machen, um nicht gleich zu Beginn bei den neuen Kollegen in ein Fettnäpfchen zu treten. Auswandererblogs oder spezielle Reiseführer helfen dir dabei, dich mit dem Zielland vertraut zu machen.

Verträge, Steuern & Versicherung – das ist zu beachten

  • Arbeitsrecht: Neben einem Entsendungsvertrag (dieser enthält wichtige Eckpunkte wie Vergütung, Dauer und Zulagen) erhält der Mitarbeiter meist auch einen lokalen Arbeitsvertrag. Damit unterliegt der Arbeitnehmer den arbeitsrechtlichen Verpflichtungen des Ziellandes.
  • Steuern und Sozialversicherungsbeiträge: Zusätzlich besteht bei einem Auslandseinsatz, neben den arbeitsrechtlichen Besonderheiten, auch regelmäßig die Verpflichtung, Steuern und Sozialversicherungsbeiträge im jeweiligen Land abzuführen. Laut dem Territorialprinzip muss die Sozialversicherung dort geleistet werden, wo man arbeitet. Je nachdem in welches Land es geht, gibt es verschiedene Modelle. Über die genauen örtlichen Bestimmungen und, ob es eine staatliche Regelung gibt oder man sich vollständig privat versichern muss, sollte dich der Arbeitnehmer vorher informieren.
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Als Paar ins Ausland

  • Karriere des Partners: Wenn das Unternehmen dem Arbeitnehmer einen Job im Ausland anbietet, können durchaus der Partner und die Kinder mitgenommen werden. Über diese Möglichkeiten und Konsequenzen sollten Paare ausführlich sprechen, damit es nicht zu Konflikten innerhalb der Beziehung kommt. Eine entscheidende Frage ist oft, ob der Partner im Ausland auch eine Stelle findet und ein Arbeitsvisum erhält.
  • Aufenthaltserlaubnis des Partners: In manchen Ländern bekommt der Partner nur eine Aufenthaltserlaubnis, wenn man verheiratet ist. Will der Partner mitkommen, sollte man sich vorher genau erkundigen, welche Regelung es für das Visum gibt. Infos darüber erhält man ganz leicht online beim jeweiligen Auswärtigen Amt.

Expat Vorbereitung für die Familie

  • Kindergarten: Kleine Kinder lernen schnell die Sprache, allerdings sind sie auch schwerer auf die neue Situation vorzubereiten. Daher machen Look-and-See-Trips (s.u.) Sinn. Außerdem sollten Familien genug Zeit zur Eingewöhnung der Kleinen in der neuen Heimat sowie in ihrem neuen Betreuungsumfeld eingeplant werden.
  • Schule: Wenn Schulkinder mit auswandern wird es meist noch komplizierter. Eltern sollten sich erkundigen welche Schulformen es im Zielland gibt, wie zum Beispiel lokale, deutsche oder auch internationale Schulen. Meist haben Kinder es einfacher, wenn sie eine Deutsche oder Internationale Schule besuchen. Aber auch die Bedenken der Kinder sich in einem neuen Land zurechtzufinden, sollten Erziehungsberechtigte nicht vernachlässigen.
  • Look and See-Trip: Um der Familie die Unsicherheit zu nehmen empfiehlt sich, sie bei der Planung mit einzubeziehen und vorher einen Look-and-See-Trip zu machen. Dort kann man sich ein Bild von Klima und der Umgebung machen, aber auch schon einmal das potentielle Arbeitsumfeld kennenlernen.

Planung der Rückkehr

  • Wohnung: Oft denkt man bei der Expat Vorbereitung zuerst nur an die Auswanderung. Dennoch ist es ratsam sich im Vorfeld bereits Gedanken über die Rückkehr zu machen. Kündigt man die Wohnung oder vermietet sie unter? Bei Untervermietung unbedingt auf die Regelung dazu im Mietvertrag achten, ob diese evtl. nur mit dem Einverständnis des Vermieters erlaubt ist oder sogar grundsätzlich ausgeschlossen ist.
  • Arbeitsplatz in der Heimat: Wird die selbe Stelle freigehalten oder eine adäquate Position geschaffen? Damit es hier nicht zu Frust kommt, sollte dies vorher mit dem Arbeitgeber genau besprochen werden.
  • Wiedereingliederung Schule: Wenn die Familie ins Ausland mitgeht, sollte man auch schon überlegen, ob eine problemlose Wiedereingliederung ins deutsche Schul- oder Universitätssystem gewährleistet ist.

Für welche Städte lohnt es sich die Heimat zu verlassen? Die Top 3 der besten Expatstädte.

*Quelle: Studie „Expat Insider 2018“ von InterNations Business Solutions


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